banner-kreuz (9K)

Veranstaltungsarchiv 2011

Für den vorhergehenden Artikel bitte auf das Bild klicken...

Übersicht: 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 | 2010 | Archiv Startseite

Forum der Ostfriesischen Landschaft
Die bei der Veranstaltung Mitwirkenden (von links): Ute Beyer-Henneberger, Ina Schulz, Marion Koschowski, Annika Wienbeuker, Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr, Dr. Birgitta Kasper-Heuermann, Antje Voss, Eva Meister, Dr. Friedhelm Kraft, Landschaftspräsident Helmut Collmann, Dieter Emler und Dr. Kai Maaz. Foto: Hannegreth Grundmann.

Frage nach Bildungsgerechtigkeit in unserer Gesellschaft

öso. Aurich. Diese Veranstaltung sei ein Schritt auf dem Weg der Auseinandersetzung mit der Frage nach Bildungsgerechtigkeit in unserer Gesellschaft, sagte die Beauftragte für Kirche und Schule im Evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland, Ina Schulz aus Emden.

Sie hatte gemeinsam mit Ute Beyer-Henneberger von der Arbeitsstelle für Evangelische Religionspädagogik in Ostfriesland und mit Dr. Birgitta Kasper-Heuermann, der Leiterin des Regionalen Pädagogischen Zentrums in Aurich, zu der Veranstaltung, "Falsch geboren? Bildungsgerechtigkeit in unserer Gesellschaft", in das Forum der Ostfriesischen Landschaft nach Aurich eingeladen.

In dem mit 100 Personen voll besetzten Saal sprachen Landschaftspräsident Helmut Collmann und Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr die Grußworte. Dabei stellte Collmann die Bedeutung der Lehrer für die Biographie der Schüler heraus, wenn ein Lehrer sich sogar für die Lehrstelle eines Schülers einsetze.

Klahr betonte den Einsatz der Reformation für Schulen und Bildung. Damit sei die Bildung "demokratisiert" worden. "Wer sich nicht für Bildungsgerechtigkeit einsetzt, will die Menschen unfrei halten. Bildung ist immer auch Freiheit! Freiheit zum Denken, zum Verstehen und zum Handeln", sagte Klahr.

Erfahrungsberichte aus dem Kinderschutzbund (Antje Voss, Leer), dem Kindergarten (Marion Koschowski und Annika Wienbeuker, Emden), der Förderschule (Eva Meister, Wittmund) und aus der Hauptschule (Dieter Emler, Aurich) führten auf anschauliche Weise in die Problematik ein.

Der Bildungsforscher Dr. Kai Maaz, Professor an der Universität Potsdam, ging in seinem Vortrag der Frage nach, "Wo entsteht und wo vergrößert sich Bildungsungleichheit?" Bildung als Bürgerrecht und damit die Frage nach Bildungsgerechtigkeit stehe in der Arbeit der Bundesregierung im Vordergrund. Auch wenn seit der ersten "Pisa-Studie" im Jahr 2000 eine Entkopplungstendenz zwischen sozialer Herkunft und Bildung eingetreten sei, habe die soziale Herkunft eines Kindes nach wie vor einen starken Einfluss gerade im Übergang von der Grundschule auf das Gymnasium. Dieser Übergang aber mache erst sichtbar, was schon lange vorher angelegt sei. Wenn man diesen Effekt abbauen möchte, dann empfiehlt Maaz die Förderung im Elementarbereich. Die Frühförderung sei gegenüber der Spätförderung volkswirtschaftlich langfristig kostengünstiger. Bildungsgerechtigkeit bedeute, allen Kindern die gleichen Chancen zu geben.

Nach einer Gesprächsrunde unter der Moderation von Dr. Friedhelm Kraft, Rektor des Religionspädagogischen Institutes in Loccum, kamen auch die bildungspolitischen Sprecher der Parteien im Niedersächsischen Landtag zur Sprache, indem ihre Stellungnahmen für ein gutes Bildungssystem verlesen wurden. Die Aktualität und die drängende Forderung nach mehr Bildungsgerechtigkeit wurden von dieser Veranstaltung eindringlich herausgestellt. (März 2011)

Archiv 2010-2015 | Ev.-luth. Sprengel Ostfriesland-Ems 2024   |   Impressum / Kontakt   |   Datenschutzerklärung   |   Seitenanfang