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Veranstaltungsarchiv 2014

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Einweihung der Reformationsroute in Emden
Am Pfingstmontag wurde die "Emder Reformationsroute" offiziell eröffnet. Oberbürgermeister Bernd Bornemann enthüllte im Beisein von kirchlichen Vertretern und Mitgliedern des Arbeitskreises "Emden - Reformationsstadt Europas" die Stele vor der Johanna-Mühle auf dem Emder Stadtwall. (Foto: Silke Arends, Stadt Emden)

"Emder Reformationsroute" offiziell eröffnet
"Durch Eintracht wachsen kleine Dinge"


Am Pfingstmontag ist die "Emder Reformationsroute" eröffnet worden. Die Einweihung des Pfades erfolgte nach dem traditionellen ökumenischen Pfingstmontag-Gottesdienst an der Johanna-Mühle am Marienwehrster Zwinger. Die geschichtsträchtige Route entlang historisch signifikanter Bauwerke und Standorte macht die Bedeutung Emdens als "Erste Reformationsstadt Europas" anhand von Tafeln und Stelen anschaulich. Zugleich ist dazu ein informatives Faltblatt erschienen.

Den Gottesdienst unter freiem Himmel gestalteten die Emder Pastoren Wolfgang Ritter (evangelisch-lutherische Kirchengemeinde) und Etta Züchner (evangelisch-reformierte Kirchengemeinde), Pfarrer Ludger Pöttering (katholische Kirchengemeinde) sowie Pastor Michael Burg (evangelisch-freikirchliche Gemeinde).

Oberbürgermeister Bernd Bornemann sprach gegen Ende des Gottesdienstes ein Grußwort, in dem er die Bedeutung Emdens als "Reformationsstadt Europas" hervorhob. "Durch Eintracht wachsen kleine Dinge", erinnerte Bornemann an das historische Credo der Stadt Emden, welches auch für die künftige Ausgestaltung Emdens als europäische Reformationsstadt gelte.

Gemeinsam seien die Bündnispartner des Projektes "Emden - Reformationsstadt Europas" auf einem guten Weg; unterzeichnet haben diese Kooperation im Rahmen des "Reformationsjubiläums 2017" Oberbürgermeister Bernd Bornemann, Vertreter der evangelisch-lutherischen und der evangelisch-reformierten Emder Kirchengemeinden, der Mennonitengemeinde Emden, der Johannes a Lasco Bibliothek sowie Verantwortliche der Evangelisch-reformierten Landeskirche und der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.

Als landeskirchliche Vertreter wandten sich Regionalbischof (Landessuperintendent) Dr. Detlef Klahr und die reformierte Präses im Landeskirchenamt, Hilke Klüver, an die rund 300 Gottesdienstbesucher. "Stadtgeschichte ist immer auch Kirchengeschichte", betonte Dr. Detlef Klahr. Es seien die Gläubigen, die ihre Stadt gestalteten - das gelte damals wie heute. Gemeinsam könne man nun jene überlieferten Spuren entdecken und im Rahmen des Reformationsjubiläums mit neuem Leben erfüllen.

Präses Hilke Klüver indes forderte dazu auf, das aktuelle Thema Migration in den Fokus zu nehmen. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass es die Flüchtlinge gewesen seien, die das Miteinander in Emden zur Zeit der Reformation geprägt hätten.

Nachdem Emdens Oberbürgermeister die Stele an der Johanna-Mühle enthüllt hatte - der Stadtwall, auf dem sich das Bauwerk befindet, ist ein Standort entlang der neuen "Emder Reformationsroute" - lud Klaas-Dieter Voss, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Johannes a Lasco Bibliothek und Mitglied im Arbeitskreis "Emden - Reformationsstadt Europas", zu einer ersten Begehung der Route ein.

Die "Emder Reformationsroute" markiert bedeutsame Stationen der Reformation, denn diese hat deutliche Spuren im Emder Stadtbild hinterlassen - Spuren, die trotz der Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg gegenwärtig sind. Die Bedeutung des jeweiligen Routen-Standortes heben Stelen oder Tafeln hervor, die mit anschaulichen Texten und QR-Codes aufwarten. Der QR-Code eröffnet dem Betrachter einen Blick auf das historische Erscheinungsbild des Standortes vor dem Zweiten Weltkrieg.

Sehenswert wie informativ ist auch der Flyer, der für die "Emder Reformationsroute" entwickelt und mit einer historischen Straßenkarte hinterlegt wurde - er ist in Deutsch-Niederländisch sowie in Deutsch-Englisch konzipiert. "Von der Reformation zur Stadtgeschichte" ist der Flyer betitelt und lädt dazu ein, Emden vor diesem Hintergrund neu zu entdecken; Herausgeber dieses Faltblattes ist die Stadt Emden. Die Stadtführergilde hat zudem einen "Stadtrundgang auf den Spuren der Reformation" in ihr Programm aufgenommen.

Zu den Sehenswürdigkeiten der "Emder Reformationsroute" gehört beispielsweise das Rathaus, dessen historische Glasfenster an die "goldene Zeit" der Stadt an der Ems erinnern. Eine Stätte der Reformation war auch die 1552 errichtete Klunderburg - einst Schauplatz des Emder Reformationsgesprächs von 1578 zwischen den Reformierten und den Mennoniten. An die Burg erinnert die gleichnamige Straße, an deren Ende die beiden "Pelzerhäuser" aufragen - die einzig erhaltenen Renaissancehäuser der Stadt.

Nicht weit davon entfernt erstreckte sich die Emsmauer - einst südlichste Stadtbegrenzung und noch heute Fundament der Friedhofsmauer an der ehemaligen Großen Kirche. Dieses Gotteshaus wurde im 16. Jahrhundert zur "Moederkerk" der niederländischen Reformation. So ist auch die heutige Johannes a Lasco Bibliothek, die 1995 aus den Ruinen der Großen Kirche entstand, eine Station der "Emder Reformationsroute" - und in unmittelbarer Nachbarschaft gelegen - ebenso der Burgplatz, wo einst die ostfriesischen Grafen in der Emder Burg residierten.

(Juni 2014)

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