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Veranstaltungsarchiv 2013

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Landessuperintendent Dr. Klahr und Heide Kopf
Heide Kopf aus Brinkum entdeckte das Emder Stadtwappen an der Schlosskirche in Wittenberg und machte Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr (Emden) darauf aufmerksam. (Foto: Hannegreth Grundmann)

Emden im Zentrum der Reformation
Emder Stadtwappen an Wittenberger Schlosskirche


öso. Wittenberg. Emden. Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr freute sich, als die ehemalige Rektorin der Realschule Kloster Barthe in Hesel, Heide Kopf, ihn auf ihre Entdeckung an der Wittenberger Schlosskirche aufmerksam machte.

Sie hatte das Wappen der Stadt Emden in einem Glasfenster in der Nähe der Tür gefunden, an die Martin Luther am 31. Oktober 1517 seine Ablasskritik in 95 Thesen angeschlagen haben soll. Heide Kopf fiel ein Unterschied auf: In Wittenberg ist das "Engelke" im Stadtwappen anders als am Emder Rathaus mit bloßem Oberkörper dargestellt.

Ihr fiel das Emder Stadtwappen in Wittenberg bereits 1983 ins Auge und zeigte es nun ihrem Landessuperintendenten. Beide trafen sich auf einer Tagung der Luther-Akademie Sondershausen-Ratzeburg im September in Wittenberg.

Der Regionalbischof für den Evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland wohnt in Emden und hat dort an der Martin-Luther-Kirche seine Predigtstätte.

"Ich freue mich besonders über diese sichtbare Nähe Emdens zur Lutherstadt Wittenberg und damit zum Zentrum der lutherischen Reformation. Der Sprengel Ostfriesland unterstützt mit anderen Konfessionen und Kulturträgern die Initiative der Stadt Emden, den Titel "Europäische Reformationsstadt" von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) zu erhalten. Die lutherischen Gemeinden Emdens tragen dazu das lutherische Erbe der Reformation in die Gestaltung der Reformationsdekade mit ein", so Dr. Klahr und er sagte weiter: "In Emden sind die Anfänge der Reformation eng mit den Ereignissen in Wittenberg und den Anregungen Luthers verbunden."

In diesem Jahr wurde die Schlosskirche für ihre Renovierung eingerüstet. Die Glasfenster sind daher momentan von innen nicht zu erkennen. Nach Auskunft des leitenden Küsters der Schlosskirche, Olaf Wrosch, befinden sich 124 Wappen der ersten evangelischen Städte, die sich der Reformation angeschlossen hatten, in den Fenstern; darunter auch das Emder Stadtwappen. 24 werden durch die Restaurierung noch hinzukommen.

Im Gedenken an den Thesenanschlag Luthers stiftete der Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. die in Bronze gegossene Thesentür zum 375. Geburtstag Martin Luthers am 10. November 1858.

Seit Gründung der Universität in Wittenberg 1502 gehörte die Schlosskirche zur Universität. Die Tür war wie ein Schwarzes Brett, an dem Disputationsthesen angeschlagen wurden.

In der Kirche selbst wurden die Promotionsurkunden übergeben, Andachten gehalten und akademische Würdenträger beigesetzt. Unter anderem sind dort die Gräber von Martin Luther und Philipp Melanchthon.

Zweimal wurde die Schlosskirche im Laufe der Jahrhunderte ein Opfer der Flammen. Ihr jetziges Erscheinungsbild hat sie seit ihrem Wiederaufbau 1892 zu verdanken.

Seitdem ist sie als Gedenkstätte der Reformation gestaltet und wird als solche in den Jahren bis zum 500-jährigen Reformationsjubiläum 2017 von der Evangelischen Kirche in Deutschland restauriert. Dabei sollen Wandmalereien von 1892 wiederhergestellt werden.

Die weltberühmte Schlosskirche ist Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes und wird zentraler Ort des 500-jährigen Reformationsjubiläums 2017 sein. www.diakoniepraktikum.de

(November 2013)

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