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Veranstaltungsarchiv 2015

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Landessuperintendent Dr. Klahr mit Achim Kunze und Detlef Abel
Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr (von rechts), der Architekt Detlef Abel, Leiter des Amtes für Bau- und Kunstpflege der Landeskirche Hannovers in Osnabrück, und Pastor Achim Kunze, Referent für Kunst und Kultur im Haus kirchlicher Dienste in Hannover, gestalteten den dritten Abend in der Veranstaltungsreihe "Licht" im Gemeindezentrum der Martin-Luther-Kirchengemeinde in Emden.(Foto: Hannegreth Grundmann)

"Dem Glauben einen Raum geben"
"Architektur und Licht. Lichte Räume"
Veranstaltungsreihe zum Internationalen Jahr des Lichts in Emden


Die dritte Veranstaltung im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Licht - Von der biblischen Schöpfungsgeschichte zur modernen Lasertechnik" im Gemeindezentrum der Martin-Luther-Kirchengemeinde Emden gab einen Einblick in die Bedeutung des Lichts für den Kirchenbau. Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr moderierte den Abend zum Thema "Architektur und Licht. Lichte Räume".

Dem Glauben einen Raum zu geben, sei durch die Jahrhunderte hindurch Aufgabe der sakralen Architektur, so der Regionalbischof für den Evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland-Ems. Die Landeskirche Hannovers engagiere sich im Bereich Kirchenbau und Kunst. So begrüßte Klahr als Referenten an diesem Abend zwei Vertreter dieser Fachbereiche, den Leiter des Amtes für Bau- und Kunstpflege der Landeskirche Hannovers in Osnabrück, den Architekten Detlef Abel, und den Referenten für Kunst und Kultur der Landeskirche Hannovers im Haus kirchlicher Dienste in Hannover, Pastor Achim Kunze.

Als einer der maßgebenden kirchlichen Architekten der Landeskirche Hannovers berät Detlef Abel kirchliche Körperschaften hinsichtlich der Bau-, Kunst- und Denkmalpflege und betreut ihre Baumaßnahmen.

Achim Kunze begleitet Ausstellungen und Kunstprojekte in der Landeskirche und berät Kirchengemeinden bei Kunst- und Kulturprojekten. Landessuperintendent Dr. Klahr freute sich, beide nun in der Kulturkirche Martin-Luther in Emden zu begrüßen, die bis 2017 als eine der vier signifikanten Kulturkirchen der Landeskirche in besonderem Maße gefördert wird.

In ihrem Vortrag zeigten die beiden Referenten in anschaulicher Weise mit vielen Lichtbildern, wie Licht als Baustoff in den verschiedenen Epochen den Kirchenbau beeinflusst hat und bewusst eingesetzt wurde, um die biblische Botschaft von Jesus Christus als dem Licht der Welt zum Ausdruck zu bringen.

"Wenn man vom Licht spricht, muss man auch vom Schatten sprechen", sagte Detlef Abel. Architektur lebe von dem Zusammenspiel und dem Kontrast von Licht und Schatten. Licht ohne Raum und Raum ohne Licht gebe es nicht, so Achim Kunze. Licht sei nicht eindeutig definierbar, so Abel, ein Stoff, den wir nicht erklären könnten und der göttliche Aspekte in sich trage.

Es gebe verschiedene Sichtweisen auf das Licht. Was von uns oftmals für selbstverständlich genommen werde, dass Licht für uns scheint, wurde in seiner Besonderheit an diesem Abend durch ein Zitat von Albert Einstein deutlich. Einstein sagte, er möchte den Rest seines Lebens damit zubringen, darüber nachzudenken, was Licht sei.

Lichtinstallationen an bekannten Bauwerken wurden gezeigt, mit denen bestimmte Aussagen transportiert würden, wie das aktuelle Beispiel des Eifelturms in Paris oder des Brandenburger Tors in den Farben der französischen Trikolore, um ein Zeichen gegen die Terroranschläge in Paris zu setzen.

Der Durchgang durch die Geschichte der Architektur von der Antike bis zur Gegenwart führte die Besucher zu einer geschulten Wahrnehmung von Kirchenräumen, die in ihrer Gestaltung abhängig seien von der sie umgebenden jeweiligen Gesellschaft.

In der durch das Publikum angeregten Diskussion um die Frage, ob zu viel Lichtinstallation in der Kirche nicht auch ablenken könnte von der Botschaft des Evangeliums, zeigte sich, wie Licht unterschiedlich auf die einzelnen Menschen wirken kann. Was den einen anspreche, könne einen anderen fernhalten, so Abel in seinem Schlusswort.

Am Ende der Veranstaltung konnte dank des Eventteams der Medientechnik von der Hochschule Emden/Leer um Stefan Geschwendtner Elemente aus den Vorträgen gemeinsam erlebt und besprochen werden.

So konnte das runde Fensterbild an der Westseite der Martin-Luther-Kirche erstmals von außen beleuchtet betrachtet werden, weil es von innen direkt angestrahlt wurde. Auch brachte das Spiel von Licht und Schatten durch Kerzen auf dem Altar die Architektur der Kirche in besonderer Weise zum Ausdruck, während die anschließende farbliche Lichtinstallation des Chorraumes die unterschiedlichen Wirkweisen verschiedener Farben veranschaulichte.

2015 begehen die Vereinten Nationen das "Internationale Jahr des Lichts". Aus diesem Anlass bietet die Hochschule Emden/Leer in Kooperation mit dem Evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland-Ems und der Kulturkirche Martin-Luther Emden eine Veranstaltungsreihe zu diesem Thema an. Das Jahr soll an die Bedeutung von Licht als elementare Lebensvoraussetzung für Menschen, Tiere und Pflanzen und daher auch als zentraler Bestandteil von Wissenschaft und Kultur erinnern.

(Dezember 2015)

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