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Veranstaltungsarchiv 2015

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Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr und der Direktor des Michaelisklosters Hildesheim, Professor Dr. Jochen Arnold
Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr und der Direktor des Evangelischen Zentrums für Gottesdienst und Kirchenmusik in Hildesheim, Professor Dr. Jochen Arnold, veranstalteten zum ersten Mal gemeinsam einen Fortbildungstag für den Evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland-Ems zum Gottesdienst in der Lutherkirchengemeinde in Leer. (Foto: Hannegreth Grundmann)

Den Gottesdienst ins Bild setzen
Sprengel-Praxistag zum Gottesdienst in Leer


Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr begrüßte die 200 Teilnehmer des Sprengel-Praxistages zum Gottesdienst in der Lutherkirche in Leer. Klahr freute sich, dass der Evangelisch-lutherische Sprengel Ostfriesland-Ems zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik im Michaeliskloster Hildesheim zu diesem Fortbildungstag einladen konnte und so viele dieser Einladung gefolgt sind, die in ihren Kirchengemeinden an der Gottesdienstgestaltung mitwirken.

Der Praxistag wandert durch die sechs Sprengel der Landeskirche Hannovers, widmet sich in 16 Workshops unterschiedlichen Gottesdienstformen und gibt Impulse zur Gottesdienstgestaltung. Anlässlich des EKD-Themenjahrs zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums 2017 "Reformation - Bild und Bibel" stand dieser Tag unter dem Motto "Den Gottesdienst ins Bild setzen".

Der Regionalbischof sagte in seiner Begrüßung: "Es bewegt mich sehr, dass Sie heute so zahlreich erschienen sind. Sie kümmern sich um das Zentrum unseres Gemeindelebens! Denn vom Gottesdienst her und auf den Gottesdienst hin gibt es Gemeinde. Der Gottesdienst ist mit der Verkündigung des Evangeliums Ausgangspunkt unseres christlichen Lebens. In seinem Wort und in der Gemeinschaft des Heiligen Abendmahls ist Christus selbst mitten unter uns. Dass wir in guter Weise Gottesdienst feiern können, dazu helfen Sie mit. Dafür möchte ich Ihnen an dieser Stelle meinen besonderen Dank aussprechen."

Den Abendmahlsgottesdienst zum Abschluss des Tages hielt Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr gemeinsam mit Superintendent Burghard Klemenz aus Leer und Pastorin Christine Tergau-Harms aus dem Michaeliskloster Hildesheim.

Klahr predigte über die Bilder aus dem Altar der Wittenberger Stadtkirche, den Lucas Cranach ein Jahr nach Luthers Tod 1547 fertiggestellt hatte. Dort sei der Gottesdienst ins Bild gesetzt. Die reformatorischen Lehrer Philipp Melanchthon, Johannes Bugenhagen und Martin Luther verweisen hier auf Hauptstücke des christlichen Glaubens, auf Taufe, Beichte, Abendmahl und Predigt. Christus, den Gekreuzigten, der Gemeinde vor Augen malen sei die Aufgabe der Predigt und des Gottesdienstes überhaupt, so Klahr. "Unser Glaube braucht Anschauung. Bei allem, was wir im Gottesdienst tun, malen wir Christus vor Augen", sagte der Regionalbischof.

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes hatten Fritz Baltruweit (Gitarre), Landesposaunenwart Hayo Bunger (Posaune) und Landeskirchenmusikdirektor Hans-Joachim Rolf (Orgel) übernommen.

Menschenfreundlich Gottesdienst feiern
Der Direktor des Zentrums für Gottesdienst und Kirchenmusik in Hildesheim, Professor Dr. Jochen Arnold, hielt am Vormittag den Hauptvortrag zum Thema "Menschenfreundlich Gottesdienst feiern". Dabei sprach er über drei Perspektiven: Arnold ging ein auf die unterschiedlichen Erwartungen an den Gottesdienst. Dort versammeln sich Menschen aller Altersgruppen und Milieus. Er betrachtete die biblische Grundlage und Theologie des Gottesdienstes und entwickelte konzeptionelle Möglichkeiten, die zum Teil in den Workshops des Tages aufgenommen wurden.

Das Wort "Gottesdienst" beinhalte bereits ein theologisches Programm: "Gott dient uns und wir dienen ihm. Gott verspricht uns seine Liebe, er wendet sich uns freundlich zu. Und wir kommen, so wie wir sind, mit allem, was uns bewegt und umtreibt, zusammen, um ihn zu ehren. Im Gottesdienst ereignet sich eine Begegnung zwischen Gott und Mensch", so der Direktor des Kompetenzzentrums für Gottesdienst und Kirchenmusik.

Seinen Vortrag unterbrach Arnold mehrfach, indem er das Lied "Schmecket und sehet, wie freundlich unser Gott ist" am Klavier begleitete. Diesen Satz, mit dem auch zum Abendmahl eingeladen werde, könne die Leitlinie für einen menschenfreundlichen Gottesdienst sein. Im Gottesdienst geschehen Mitteilung und Darstellung des menschenfreundlichen Gottes.

Arnold machte darauf aufmerksam, dass eine Qualitätsentwicklung des Gottesdienstes nötig sei. Einladende und sorgfältig gestaltet solle der Gottesdienst sein, ohne Zwang zum Perfektionismus, denn Qualität heiße auch Fehlerfreundlichkeit.

Unter den verschiedenen Gottesdienstformen sieht Arnold den Gottesdienst am Sonntagmorgen als Zentrum an. Ihn gelte es menschenfreundlich zu gestalten. Aber, so Arnold: Gottesdienst finde nicht nur am Sonntag statt, sondern setze sich fort im "Alltag der Welt". "Lieder, Gebete und Segen bereichern das christliche Leben im Alltag und tragen in Krisen. Im Alltag wird das überprüfbar, was am Sonntag gefeiert wird. Ich wünsche mir kleine musikalische Ohrwürmer und Herzwärmer für den Alltag, die wir unmittelbar aus dem Gottesdienst mitnehmen können für eine lebendige evangelische Spiritualität!", sagte der Direktor des Michaelisklosters.

Die 16 Workshops fanden statt in der Lutherkirche, im Lutherhaus und im Gemeindehaus der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde in Leer. Rund 30 Personen haben bei der Vorbereitung und Durchführung mitgewirkt. Sie erhielten als Dankeschön eine rote Rose vom Regionalbischof.

Es war ein Tag der Begegnung haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiter. Hier trafen sich Pastoren, Diakone, Prädikanten, Lektoren, Kirchenvorsteher, Kirchenmusiker, Leiter von Chören und Mitarbeitende im Kindergottesdienst. Diese gemeinsame Fortbildung und Stärkung durch die Feier des Heiligen Abendmahls zum Abschluss des Tages ist bisher einzigartig im Sprengel Ostfriesland-Ems gewesen.

Flyer zum Download

(März 2015)

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