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Veranstaltungsarchiv 2014

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Dr. Klahr, Anja Schädel, Dr. Stephanie Springer und Landesbischof Meister auf dem Generalkonvent
Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr hatte zum jährlichen Generalkonvent aller Pastorinnen und Pastoren des Sprengels Ostfriesland-Ems nach Emden in die Johannes a Lasco Bibliothek eingeladen (von links). Anja Schädel vom Sozialwissenschaftlichen Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hielt den Hauptvortrag. Dr. Stephanie Springer ist seit dem 1. September 2013 Präsidentin des Landeskirchenamtes der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und hat sich auf dem Generalkonvent vorgestellt. Landesbischof Meister berichtete aus der Landeskirche. (Foto: Hannegreth Grundmann)

Pastoren für Kirchenmitglieder wichtig
Generalkonvent des Sprengels Ostfriesland-Ems


"Es ist eine tolle Arbeit, die die Pastorinnen und Pastoren machen", so könne ein Ergebnis der neuesten Kirchenmitgliedschaftsbefragung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zusammengefast werden, sagte die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD in Hannover, Anja Schädel, in ihrem Vortrag vor den 175 Pastorinnen und Pastoren auf dem Generalkonvent des Sprengels Ostfriesland-Ems.

Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr hatte sie nach Emden eingeladen. Die Untersuchung liegt seit März vor und er wünschte sich einen Blick darauf, was die Studie über die pastorale Arbeit sagt. Dabei kam heraus, dass dem Pfarramt eine Schlüsselfunktion zukommt.

Für die Kirchenbindung habe die Kirche vor Ort eine hohe Bedeutung. Das Verhältnis zum Pastor oder der Pastorin sei wichtig für die Religiosität und Kirchenverbundenheit. Die primäre religiöse Prägung geschehe im Elternhaus. Auch müsse festgehalten werden, dass die Evangelische Kirche kein Austrittsproblem habe. Der Mitgliederschwund sei ein deutliches Problem der Demografie, stellte Anja Schädel fest. In der Evangelischen Kirche komme ein Wiedereintritt auf drei Austritte, in der katholischen ein Wiedereintritt auf elf Austritte. Die Austrittsbereitschaft der Kirchenmitglieder innerhalb der EKD sei auf dem niedrigsten Stand seit 1992.

Präsidentin zum ersten Mal auf dem Generalkonvent

Zum ersten Mal auf dem Generalkonvent war die Präsidentin des Landeskirchenamtes der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Dr. Stephanie Springer. Sie wollte sich einmal der Pastorenschaft vorstellen.

Neun Monate ist sie nun im Amt und sei "hineinkatapultiert in die Reformbemühungen der letzten Jahre". Die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung bestätige, dass die Kirche nicht den Ast absägen solle, auf dem sie sitze, nämlich die Pastorinnen und Pastoren. In den Umstrukturierungen, die seit 2008 in der Landeskirche stattfinden, sei ihr wichtig, dass die Reformen eine positive Entwicklung freisetzen. "Daran möchte ich mit Ihnen arbeiten", sagte sie der Pfarrerschaft.

Reformationstag als Feiertag

Ein wichtiges Thema in den aktuellen Entwicklungen zur Zeit sei für sie das Verhältnis von Kirche und Staat, sagte die promovierte Juristin. Gerade in Emden wolle sie dieses Thema ansprechen, in der Stadt, die als erste, den Titel "Europäische Reformationsstadt" von der Gemeinschaft Europäischer Kirchen in Europa (GEKE) verliehen bekommen hat.

Der Reformationstag sei in Niedersachsen 2017 als gesetzlicher Feiertag gesichert. Im Moment liegt ein aktueller Antrag vor, der im niedersächsischen Landtag diskutiert wird, ob der Reformationstag über 2017 hinaus ein gesetzlicher Feiertag werden könne. Springer betonte, dass die Reformation gedanklich den Boden für unseren demokratisch-freiheitlichen Rechtsstaat bereitet habe. Den Reformationstag als gesamtgesellschaftliche Aufgabe herauszustellen gelinge, wenn die Pastorinnen und Pastoren den politischen Dialog führen.

Landesbischof ist kein Neuer mehr

Landesbischof Ralf Meister war vor drei Jahren zum ersten Mal auf dem Generalkonvent in Emden. "Ich bin nicht mehr der Neue!", könne er nun sagen. In der Zwischenzeit habe er alle Kirchenkreise bereist. Überall sei er mit großer Freundlichkeit empfangen worden. Er habe festgestellt, in der ganzen Landeskirche gebe es keinen Bereich, der so ein starkes historisch-entwickeltes gelebtes Traditionsbewußtsein habe wie Ostfriesland.

Das Ende seiner Reise durch die Kirchenkreise sei ihm schwer gefallen, weil es eine schöne Zeit war. Er möchte auf jeden Fall in Zukunft weiter die Unmittelbarkeit zu den Gemeinden wachhalten. An zehn bis 15 Sonntagen werde er kleine oder kleinste Gemeinden im Gottesdienst und bei einem anschließenden Beisammensein besuchen. In die Kirchenfamilie vor Ort kommen, in die Gemeinschaft, die in Jesus Christus lebt, das sei für ihn ein Geschenk.

Reformationsstadt Emden eine Verpflichtung

Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr sagte in seinem Bericht, dass es ihm wichtig sei, die Stadt Emden dabei zu unterstützen, den verliehenen Titel "Europäische Reformationsstadt" mit Inhalt zu füllen. So sei unter anderem in Kooperation mit dem Landesmuseum eine Ausstellung zum Themenjahr der Reformationsdekade "Reformation und Bild" geplant. Vom 13. September bis zum 15. November 2015 werden Bilder des Künstlers Hermann Buß unter dem Titel "Horizonte" gleichzeitig in der Martin-Luther-Kirche Emden und im Ostfriesischen Landesmuseum gezeigt. Das Reformationsjubiläum sei Anlass sich in allen Kirchengemeinden für den Reformationstag und seine Inhalte einzusetzen, sagte Klahr den Geistlichen des Sprengels.

Nachdem Pastor Thomas Arens aus Esens einen Kurzbericht aus dem Pastorenausschuss gab und die Veränderungen im Pfarrberuf und in der Gemeinde in den letzten zwanzig Jahren herausstellte, predigte Landessuperintendent Dr. Klahr im abschließenden Abendmahlsgottesdienst in der Martin-Luther-Kirche.

Musikalisch begleitet wurde er von Fritz Baltruweit aus dem Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik im Michaeliskloster in Hildesheim an der Gitarre und von Agnes Waehneldt aus Ihlow-Simonswolde mit Harfe und Querflöte.
Landesbischof und Landessuperintendent nahmen gemeinsam die Ehrung der Ordinationsjubilare vor.

(Mai 2014)

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