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Veranstaltungsarchiv 2013

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Bernhard Berends, Christine Seidelmann, Landesbischof i.R. D. Horst Hirschler in Potshausen
Der Beauftragte der Prädikanten und Lektoren im Sprengel Ostfriesland (von links), Pastor Bernhard Berends aus Firrel und deren Sprecherin, Christine Seidemann aus Leer, freuten sich, dass Landesbischof i.R. D. Horst Hirschler aus Loccum in das Evangelische Bildungszentrum nach Potshausen gekommen ist, um am Sprengel-Lektorenwochenende zu referieren.(Foto: Dr. Hannegreth Grundmann)

Von Luther lernen - die Predigt vom Kreuz
Prädikanten- und Lektorentreffen in Potshausen mit Altbischof Hirschler


Einmal im Jahr sind alle Prädikanten und Lektoren im Sprengel Ostfriesland zu einem Fortbildungswochenende in das Evangelische Bildungszentrum Ostfriesland-Potshausen eingeladen.

"Diese Mal wollten wir von Luther lernen. Für ihn war die Predigt vom Kreuz am wichtigsten. Wir merken aber auch, dass es am schwierigsten ist, über den Tod Jesu zu predigen", sagte der Lektorenbeauftragte des Sprengels, Pastor Bernhard Berends, der gemeinsam mit der Lektorensprecherin, Christine Seidemann aus Leer, die Tagung vorbereitet hatte.

Sie konnten den ehemaligen Landesbischof der Landeskirche Hannovers, den Abt von Loccum, D. Horst Hirschler, als Referenten gewinnen. Hirschler hat sich sein Leben lang mit Martin Luthers Theologie beschäftigt und dadurch Anstöße für seine Arbeit und Verkündigung erhalten, sei es in der Zeit als Landesbischof, als leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) oder als Vizepräsident des Lutherischen Weltbundes. Das wurde auch in mehreren Veröffentlichungen sichtbar, vor allem in seinem Buch "Luther ist uns weit voraus".

Hirschler (79) stellte sich der Frage, wie man die Botschaft vom Tode Jesu am Kreuz verstehen und darüber predigen könne. Er wehrte das Verständnis ab, als ginge es dabei um ein Opfer. Um dem Verständnis dieses Ereignisses näher zu kommen, sprach er sich dafür aus, "in die Schuhe der Jünger zu schlüpfen und ein Stück weit mit ihnen zu gehen", wie er sagt.

Für sie war der Kreuzestod Jesu, den wir am Karfreitag bedenken, zunächst eine große Katastrophe. Dort erlebten sie den Gottesverlust und Jesus selbst spürte die Gottesferne. Dies sei am Karfreitag am wichtigsten, so Hirschler, dass Jesus selbst die Gottverlorenheit durchgemacht hatte, die zu unserem Menschsein gehöre, denn nichts anderes würde die Sünde bedeuten als Gottesferne. Dies werde im Kreuz anschaulich, so Hirschler.

Das Besondere sei nun, dass durch Jesus Gott selbst in der Verzweiflung und Gottesferne anwesend sei. Und die Hirschler gestellte Frage, wie die Predigt vom Tod Jesu heute die Zuhörenden innerlich frei machen könne, beantwortete der Abt von Loccum: "Wenn ich weiß, an der letzten dunklen Ecke, da ist Christus, dann bin ich in einer Weise durch das Kreuz gehalten, wie man es sich gar nicht vorstellen kann."

Seinen Vortrag fasste er zusammen mit den Worten: "Am Karfreitag umschloss Gott alle Gottesferne dieser Welt im Tod Jesu." Damit wolle er sich dagegen wenden, den Tod Jesu im Sinne einer Opfertheologie zu deuten.

Die Predigt im Abschlussgottesdienst hielt Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr. Er freute sich, so viele engagierte Predigerinnen und Prediger zu treffen. "Uns verbindet der Auftrag zur Verkündigung der Liebe Gottes. In der Predigt sagen wir weiter, was uns selbst im Glauben durch Christus geschenkt wurde", so der Regionalbischof. Es gehe darum, Gottes Wort immer wieder neu und aktuell auszulegen, dann könne es auch Hilfe und Orientierung für das Leben sein.

Im Sprengel Ostfriesland, der sich von der ostfriesischen Nordseeküste bis nach Bad Bentheim erstreckt, gibt es rund 200 Männer und Frauen, die ehrenamtlich im Prädikanten- und Lektorendienst tätig sind und Gottesdienste halten dürfen.

Heiter und beschwingt ging es am Sonnabendabend in der Potshauser Kirche zu, als der Liedermacher Martin Kaminski ein Konzert gab. Er ist Mitglied des Rheinischen Duos "Seltsame Heilige" und spielte unter anderem Lieder aus dem aktuellen Programm "Nachtwächter".

(Februar 2013)

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